Kundalini Yoga 🐍 // Erwecke die Energie

Was haben Yoga Gurus, singen und glücklich sein mit Kundalini Yoga zu tun? Der Artikel verrät dir alles über die Geschichte des Yogastil und wieso du mit der Kundalini Energie dein wahres Ich kennenlernen und dich mit singen ins Glück schwingen kannst.

Der Artikel klärt auch über die Chakren auf, die tief mit Kundalini Yoga und seiner Wirkung auf Körper und Geist verbunden sind.

Meditation, Atemübungen, singen, Einsatz von Mantra und Mudra – all diese Yoga Übungen wollen die Kundalini Energie in uns wecken und zum wahren glücklich sein führen. Spiritualität die glücklich machen kann!

Das Wort Kundalini bezeichnet eine Energie, die am unteren Ende unserer Wirbelsäule sitzt. Es leitet sich ab von dem Sanskrit Wort "Kundale", was so viel wie "zusammengerollt" bedeutet. 

Die Energie kann man sich wie eine zusammengerollte Schlange vorstellen, die am unteren Ende unserer Wirbelsäule schlummert. Kundalini Yoga wird auch “Yoga des höheren Bewusstseins” genannt, Yoga in der Tradition – so, jetzt will ich aber Kundalini Yoga lernen und in meine spirituelle Praxis einfließen lassen.

Hier kannst du dich über andere Yogastile informieren!

Woher kommt dieser Yogastil?

Es gibt sehr viele verschiedene Yoga-Arten. Der Yogastil ist bereits mehrere tausend Jahre alt und hat seinen Ursprung in Indien. Dort war er lange Zeit nur ausgewählten Menschen vorgesehen. Der Inder Yogi Bhajan sah das allerdings anders.

Er wollte allen Menschen Zugang zu dieser Art des Yogas ermöglichen. Mit dieser Mission verließ er Indien 1986 und ging in den Norden von Amerika, um dort mit der Verbreitung von Kundalini zu beginnen. Übrigens – wenn du dich für spirituelle Yogastile interessierst, kannst du hier auch über Raja Yoga, Jnana Yoga oder Kriya Yoga nachlesen.

Was ist das Ziel dieses Stils?

Diese Form des Yoga hat ein ganz klares Ziel (Zweck des Kundalini Yoga ist): Durch die Erweckung der Kundalini Energie zu höherem Bewusstsein und zu Glückseligkeit zu gelangen. Hört sich sehr spirituell an und ja – Kundalini Yoga ist eine sehr spirituelle Erfahrung. Die Kundalini Energie wird übrigens auch im Tantra Yoga genutzt.

Es wird davon ausgegangen, dass die geweckte Kundalini Energie durch unsere Chakren entlang unserer Wirbelsäule hinauf in unser oberstes Chakra fließt. Jedes Chakra hat seine eigene Bedeutung für den Menschen und die Kundalini Energie sorgt dafür, dass die Chakren im Gleichgewicht sind und der Mensch so Glück, Gesundheit und einen erweiterten Bewusstseinszustand erfährt.

Auch wenn in dieser Form des Yoga Asanas, Pranayama und Meditation Bestandteil sind, liegt das primäre Ziel mehr auf der geistigen Entwicklung als auf der körperlichen Ebene.

Wenn du glücklich bist, kommt das Glück zu dir. Denn Glück wird immer von Glück angezogen.

Yogi Bhajan

Wenn auch du dieses Yoga lernen möchtest, lies ruhig weiter 😀

Was wird im Kundalini Yoga gemacht?

Grundelemente einer Kundalini Stunde

Eine Kundalini Yogastunde ist immer nach einem bestimmten Schema aufgebaut. Es ist eine sehr dynamische Art des Yogas und stellt die geistigen Aspekte in den Vordergrund. Die Asanas die ausgeführt werden, sind weniger als ein Work – out zu verstehen als das sie dazu dienen, die Kundalini Energie in uns zu wecken. Die Grundelemente und den üblichen Ablauf einer Yogastunde möchte ich euch hier vorstellen.
Folgende Grundelemente beinhaltet eine Kundalini-Stunde:

  • Einsatz von Mudras (Handgesten) und vielen Mantras
  • tiefer Atem und der sogenannte Feueratem spielen eine große Rolle
  • Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung, um die Energie wirken zu lassen
  • Übungsreihen aus mehreren Asanas
  • Meditation und Tiefentspannung
  • die Stunden unterstehen oft bestimmten Theme wie “Stärkung des Bewusstseins” oder “Verbesserung der Lungenfunktion”

Aufbau einer Stunde

  • Beginn
    Zu Beginn einer Kundalini Stunde wird so gut wie immer das Mantra “Ong Namo Gurudev Namo” gesungen. Anschließend wird der Körper mit einigen Yogaübungen aufgewärmt.
  • Kriya
    Eine Kriya bezeichnet eine Übungsreihe. Es gibt Übungsreihen zu den verschiedenen Schwerpunkten, zu dem die jeweilige Stunde gehalten wird. Hier werden also eine Abfolge von festgelegten Asanas durchgeführt.
  • Tiefenentspannung
    Kundalini legt Wert auf den Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung. Daher kommt nach jeder Kriya eine Phase der Tiefenentspannung. Nur so können die freigesetzten Energien wirken. Während der Entspannung kann nochmal ein Mantra vorgesungen werden, muss aber nicht sein.
  • Meditation
    Am Ende jeder Stunde wird gemeinsam meditiert. Auch die Meditation steht gerne unter dem Motto der Stunde. Hier wird häufig wieder ein Mantra eingesetzt.
  • Abschluss
    In jeder Kundalini Stunde wird zum Abschluss gemeinsam das Mantra “Sat Nam” gechantet, welches sich auf die eigene Identität und auf die Frage nach dem “wer bin ich” bezieht. Sat Nam darf niemals fehlen.

Was gibt es sonst noch zu beachten?

  • du solltest offen sein gegenüber Spiritualität
  • du benötigst keine weiteren Materialien außer einer Yogamatte
  • wird mittlerweile in fast jeder Stadt von Yogastudios angeboten
  • Anfänger sollten ihre ersten Erfahrungen mit der Kundalini Energie bei einem Kundalini Lehrer sammeln. Die Kundalini Energie ist sehr machtvoll und muss vorsichtig und richtig geweckt werden
  • diese Art von Yoga ist ein sehr anstrengender Yogstil

Wie wirkt Kundalini Yoga?

Um zu verstehen, wie Kundalini wirkt, muss man die sieben Chakren kennen. Chakren kannst du dir als Turbinen vorstellen, die die Energiezentren des Körpers sind. Jedes Chakra hat seine ganz eigene Funktion und steht für einen Teil in uns. Jedes Chakra ist mit der Funktion bestimmter Organe verbunden und beeinflusst bestimmte Verhaltensweisen oder Charakterzüge. Sind alle Chakren im Gleichgewicht, geht es uns gut. Wir sind ausgeglichen, können mit uns und unserer Umwelt gut umgehen, sind glücklich und haben ein erfülltes Leben.
Die Chakren sind aber häufig im Ungleichgewicht oder können blockiert sein. Dies kann durch Vorfälle in der Kindheit sein, durch Unterdrückung von Gefühlen oder ein Nichtbeachten bestimmter Bedürfnisse geschehen. Chakren können dadurch entweder in einer Über- oder Unterfunktion sein, was sich beides auf unser Wohlsein und unsere Identität auswirkt.

Unsere Chakren

In unserem Körper befinden sich 7 Hauptchakren. 5 davon liegen entlang der Wirbelsäule und 2 davon in unserem Kopf. Durch diese Chakren fließen Energieströme, die sogenannten Nadis. Wir haben in unserem Körper ungefähr 72 000 Nadis. Die zwei Nadis, die sich in unseren Chakren kreuzen, sind Ida Nadi und Pingala Nadi.
Jedes Chakra ist einer bestimmten Farbe, einem Element, einem Ton und einem Sinn zugeordnet und mittels einer Lotusblüte mit unterschiedliche vielen Blättern gekennzeichnet.

  • Wurzelchakra (Muladhara Chakra)
  • Sakralchakra (Svadisthana Chakra)
  • Nabelchakra (Manipura Chakra)
  • Herzchakra (Anahata Chakra)
  • Halschakra (Visuddha Chakra)
  • Stirnchakra (Ajna Chakra)
  • Kronenchakra (Sahasrara Chakra)

Kundalini und die 7 Chakren

  • Das Wurzelchakra
    Es ist das unterste Chakra und sitzt ungefähr auf Höhe des Steißbeines. Es ist unsere Wurzel, unsere Verbindung zur Erde. Es steht für Urvertrauen, für geerdet sein, stabile Beziehungen und Vertauen haben zu können. Ist es blockiert, erfahren wir Unsicherheit, existenzielle Ängste oder können anderen Menschen nicht vertrauen
  • Das Sakralchakra
    Das zweite Chakra liegt etwa eine Handbreit unter dem Nabel. Es steht für die Verbindung zu unseren Emotionen, zu unseren Körperflüssigkeiten und zu unserer Sexualität. Es steht auch für Kreativität und schöpferische Kraft. Ein Defizit hier äußert sich in unsicherem Umgang mit den eigenen Emotionen, sich nicht fallen lassen können, geringem Selbstwert. Auch fehlende Empathie und entweder Sexsucht oder mangelndes Interesse an Sex sind Anzeichen dafür, dass dieses Chakra im Ungleichgewicht ist.
  • Das Nabelchakra
    Dieses befindet sich oberhalb unseres Nabels. Es steht für unser Selbstbewusstsein, die Fähigkeit sich durchzusetzen, Dinge anzupacken, sich etwas zuzutrauen und Verantwortung für unser Leben zu übernehmen. Ein Ungleichgewicht in diesem Energiezentrum äußert sich in geringem Selbstbewusstsein oder einem sich nicht durchsetzen können, seine Bedürfnisse zu ignorieren. Oder aber in einem Übermaß nach Perfektion zu streben und ein zu hohes Geltungsbedürfnis zu haben.
  • Das Herzchakra
    Dieses Chakra liegt auf Höhe unseres Herzens und bildet den Mittelpunkt der 7 Chakren. Es steht für unsere Fähigkeit zu bedingungsloser Liebe, unsere Art mit anderen Menschen umzugehen. Eine Person mit aktivem Herzchakra ist gerne von Menschen umgeben, ist ihnen gegenüber offen und nimmt sie so an, wie sie sind. Sie ist empathisch und kann seine eigenen Bedürfnisse auch für die anderer zurückstellen. Hat man hier Defiztie, fällt es einem schwer, Beziehungen zu führen und zu lieben. Gefühlskälte und Gleichgültigkeit gegenüber anderen Menschen zeigen ein schwaches Herzchakra, genauso wie Durchblutungsstörungen oder Asthma
  • Das Halschakra
    Das Halschakra befindet sich bei unserem Kehlkopf. Es steht für unsere Fähigkeit, zu kommunizieren. Wie können wir uns ausdrücken? Können wir gut mit unseren Mitmenschen kommunizieren? Unsere Gefühle klar ausdrücken? Können wir auch anderen zuhören? Ein Defizit in diesem Bereich äußert sich oft in Schüchternheit und der Unfähigkeit, seinen Standpunkt klar zu machen oder seine Wünsche mitzuteilen. Auch Stottern oder eine Dysfunktion der Schilddrüse können Anzeichen einer Störung des Halschakras sein.
  • Das Stirnchakra
    Es befindet sich zwischen unseren Augenbrauen und wird auch das “Dritte Auge” genannt. Das dritte Auge steht für unsere Vorstellungskraft, für Intuition, die Wahrnehmung von Dingen, die wir mit unseren Augen nicht sehen können. Menschen, deren Stirnchakra gut funktioniert, haben ein gutes Gespür für Situationen und ihre Mitmenschen. Sie können sich auf ihr Bauchgefühl verlassen und haben eine hohe Vorstellungskraft. Defizite in diesem Chakra können zu Konzentrationsschwierigkeiten, Albträumen, Kopfschmerzen oder fehlender Phantasie führen.
  • Das Kronenchakra
    Das oberste Chakra sitzt in unserem Kopf und ist der Sitz von Spiritualität. Es steht für Selbstverwirklichung und Bewusstsein, spirituelle Erkenntnis bis hin zur Erleuchtung. Menschen mit einem starkem Kronenchakra ruhen in sich selbst, da sie eine Verbindung zwischen sich, der Umwelt und Höherem spüren. Menschen mit einer Störung in diesem Chakra finden oft keinen Sinn im Leben und sind orientierungslos.

Wirkung von Kundalini Yoga auf unseren Körper

  • Blockaden in den Chakren werden gelöst
  • Energie fließt durch unseren Körper
  • Ein Chakra kann in seiner Funktion gestärkt oder geschwächt werden
  • Deine Beweglichkeit wird gefördert und deine Muskeln gestärkt

Wirkung auf unseren Geist

  • Harmonisierung von Körper, Geist und Seele
  • es beruhigt uns, erdet uns
  • spirituelle Gedankengänge werden angeregt oder erweitert
  • erweitert unseren Horizont und ermöglicht neue Erfahrungen
Kundalini Yoga wirkt!

Wie unterscheidet sich Kundalini Yoga vom klassischem Yoga?

Kundalini Yoga ist eine eigene Art des Yogas. Bevor du dich dafür entscheidest, diese Form des Yogas auszuprobieren, solltest du ein paar Dinge wissen, die diesen Yogastil vom klassischem Yoga in unserem Verständnis unterscheiden.

Unterschied zwischen Kundalini Yoga und Hatha Yoga

  • Fokus liegt auf der geistigen Entwicklung statt der körperlichen
  • die Yogastunde ist anders aufgebaut
  • Kundalini ist ein dynamischerer Stil als Hatha
  • hier werden mehr Mantras eingesetzt als im Hatha
  • alle Übungen zielen darauf ab, die Kundalini Energie zu wecken

Ist dieser Yogastil für Anfänger geeignet?

Prinzipiell kann Kundalini auch von Anfängern praktiziert werden. Hierzu kannst du einen Kurs besuchen, der auf Kundalini spezialisiert ist. Ein wenig Vorwissen in Sachen Yoga schadet nicht, ist aber nicht zwingend notwendig.
Kundalini selbst zuhause zum ersten mal zu praktizieren, halte ich für wenig sinnvoll. Es ist eine sehr komplexe Form des Yoga und es ist sehr ratsam, sich die ersten Schritte von einer erfahrenen Person zeigen zu lassen. Du musst wissen, dass die Kundalini Energie eine sehr machtvolle, kräftige Energie ist. Falsch oder zu schnell geweckt, kann es auch zu überfordernden Erfahrungen kommen und dir so die Lust auf diese interessante Yogaart nehmen.

Tipps für Anfänger

Setze dich mit Kundalini auseinander, bevor du damit beginnst. Lese Bücher, durchstöbere das Internet oder schaue dir Videos an. Nur so kannst du einschätzen, ob diese Form des Yoga die Richtige für dich ist.
Erwarte nicht gleich in deiner ersten Stunde, dass du die Kundalini Energie in dir spürst. Lass dir Zeit, versuche nichts zu erzwingen und sei offen für die Erfahrungen, die du machen wirst.
Fühlst du dich unwohl in einer Übung, erzwinge nichts. Es ist jederzeit okay, aus einer Haltung heraus zu kommen oder eine Atemübung abzubrechen.
Hast du einen Kurs oder einige Stunden bei einem professionellen Kundalini Lehrer ausprobiert, kannst du auch zuhause auf deiner Matte weiterüben.
Gehe mit den richtigen Erwartungen ins Kundalini Yoga – bist du auf der Suche nach einem reinen Workout, ist diese Art des Yoga eher nichts für dich und du solltest einen anderen Stil wählen!